Ich bin in Berlin geboren und in Pankow zur Schule gegangen. Kunst interessierte mich nicht – allerdings entwickelte ich im Verlauf meiner Schulzeit ein Faible für modisches Andersaussehen. Diese Eskapaden begannen im Verlauf der neunten Klasse, zogen sich durch meine Lehre zum Flugzeugmechaniker und waren für mich von großer Bedeutung, genau wie meine Begeisterung für einfachen Punkrock – welchen drei Mitschüler und ich mit einer kleinen Band (Dustmenculture) mehr schlecht als recht kopierten. 

Da mir die Arbeit als Flugzeugmechaniker doch nicht so gefiel, bewarb ich mich beim Kabinenpersonal der Interflug (Fluggesellschaft der damaligen DDR) als Flugbegleiter. Eine Tätigkeit, die mir mehr lag, als mit einer kleinen Fräse Korrosion im Bauch einer IL-62 zu beseitigen.

In den Vorwendewirren von 89 setzte ich mich über Ungarn in die Bundesrepublik ab. In Erding / München angekommen, bewarb ich mich bei verschiedenen Airlines, um wieder in der Fliegerei Fuß zu fassen. Letztendlich klappte das bei Austrian Airlines – die Einzigen, die mich nicht für einen ostdeutschen Spion hielten – für die ich am Boden in der Passagierabfertigung arbeitete.

Während meiner Tätigkeit für Austrian Airlines unternahm ich mehrere Kurzreisen nach New York – meinem Sehnsuchtsort. (Für Airlinemitarbeiter gab es Flüge fast zum Nulltarif und New York war Anfang der 90er-Jahre noch günstig – traumhaft!) Mit meinem letzten Freiflug reiste ich nach der einjährigen Episode bei Austrian Airlines nach New York und blieb ein Vierteljahr dort. Diese Zeit reichte aus,  um mein Leben grundsätzlich zu verändern, weil hier der Grundstein für meine künstlerische Entwicklung gelegt wurde. Ich verbrachte sehr viel Zeit in Museen, weil es eine Menge zu sehen gab,  mir die feierliche Atmosphäre im Museum gefiel und man an bestimmten Wochentagen  für den Eintritt nichts bezahlen musste. Und natürlich wollte ich da auch mal was von mir zu hängen haben und so bestaunt werden, zumal ich dachte: Das kannst du auch.

Zurück in Berlin machte ich mein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg und studierte anschließend Kunst und Sport. Seitdem bildet die eigene künstlerische Arbeit den zentralen Punkt in meinem Leben. Parallel dazu bin ich an der Staatlichen Ballett- und Artistikschule Berlin tätig.                                   

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